Die Armut wächst, aber die Parteien denken nur an Rüstung

In Deutschland wächst die Armut rasant, während die etablierten Parteien alle nur an Aufrüstung, aber nicht an die Sorgen der Menschen denken. Ein Überblick über die Meldungen der letzten Zeit aus „dem besten Deutschland aller Zeiten“.

von Anti-Spiegel

13. Februar 2025 06:00 Uhr

Es ist faszinierend, wie die Blockparteien CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne alle nur ein Thema haben, wenn sie sich nicht gerade über die AfD streiten. Sie alle wollen eine starke Aufrüstung Deutschlands. Während die Armut in Deutschland schnell wächst, denken sie darüber nach, wie sie den Wehretat von jetzt 50 auf dann 140 Milliarden Euro aufblasen und den Rüstungskonzernen noch vollere Auftragsbücher bescheren können, um die angeblich nötigen 3,5 Prozent des BIP für Waffen auszugeben.

Hunger in Deutschland

Es mag für viele unglaublich klingen, aber im angeblich reichen in Deutschland gibt es immer mehr Menschen, deren Geld nicht mehr für Lebensmittel reicht und die nicht satt werden. Daher gibt es seit Jahren die ehrenamtlichen Tafeln, die abgelaufene Lebensmittel aus Supermärkten gratis an Bedürftige ausgeben.

Die Lage ist mittlerweile so schlecht, dass viele Tafeln ihre Lebensmittel rationieren müssen, wie der Spiegel Anfang Dezember berichtet hat:

„Die meisten Tafeln in Deutschland sehen sich angesichts von immer mehr Bedürftigen dazu gezwungen, die Menge der ausgegebenen Lebensmittel stärker zu rationieren. »Ein Drittel versucht, sich mit temporären Aufnahmestopps oder Wartelisten zu helfen, die sie nach Möglichkeit abarbeiten. 60 Prozent der Tafeln müssen die Menge der ausgegebenen Lebensmittel reduzieren«, sagte der Vorsitzende des Tafel-Dachverbandes“

Und am 21. Dezember meldete der Spiegel:

„Fast 40 Prozent der Tafeln in Deutschland haben temporäre Aufnahmestopps oder führen Wartelisten. »Diese Zahl zeigt, wie ernst die Lage ist«, sagte der Vorsitzende des Dachverbandes Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn, der Deutschen Presse-Agentur. »Wir sind mit den Tafeln an Kapazitätsgrenzen angelangt.« Der Bedarf sei aber größer.“

Die Altersarmut wächst schneller

Der BSW von Sarah Wagenknecht hat eine Anfrage zur Altersarmut an das statistische Bundesamt gestellt und die Antwort ist ernüchternd, denn die Zahl der Rentner, die als armutsgefährdet gelten, ist im vergangenen Jahr um 300.000 gestiegen. Damit wächst die Zahl der armen Rentner schneller als die Armut in Deutschland insgesamt.

Die Armutsquote bei den über 65-Jährigen ist um 1,2 auf 19,6 Prozent gestiegen, damit ist jeder fünfte Rentner in Deutschland von Armut bedroht, das sind 3,54 Millionen Menschen. Über alle Bevölkerungsgruppen ist die Zahl der armutsgefährdeten Menschen in Deutschland im Jahr 2024 um 1,1 auf 15,5 Prozent gestiegen.

Hohe Wohnkosten machen die Menschen arm

Normalerweise wird bei der Statistik über Armut nur das Einkommen berücksichtigt – ist es zu niedrig, gilt ein Mensch als arm.

(…)

Den deutschen Parteien ist das egal

In Deutschland ist Wahlkampf und eigentlich müsste dieses Thema ganz oben auf der Liste der Themen stehen, zu denen die Parteien Vorschläge zur Verbesserung machen. Aber das Thema Armut und soziale Probleme spielt im Wahlkampf keine Rolle.

Und das aus gutem Grund, denn die Blockparteien, die sich in Deutschland seit über 70 Jahren an der Regierung abwechseln, haben nur eine Priorität: Den deutschen Verteidigungshaushalt von jetzt 2 auf 3,5 oder mehr Prozent des BIP aufzublasen, also von jetzt 50 auf dann 140 oder mehr Milliarden Euro.

Und das Geld muss ja irgendwoher kommen, also wird nach der Wahl beim Sozialstaat weiter eingespart, was bedeutet, dass sich die Verarmung in Deutschland noch beschleunigen wird.

Und das sage nicht nur ich, das sagt auch die Regierung. Olaf Scholz sagte 2024 beispielsweise, es werde „keine Rückkehr zu den guten alten Zeiten geben“ und Baerbock predigt ständig, die Unterstützung der Ukraine sei „Deutschlands größtes nationales Interesse“.

Damit ist klar, was nach der Bundestagswahl kommen wird, denn Friedrich Merz sieht das nicht anders…

Hinterlasse einen Kommentar