von Pepe Escobar, 07.03.2025

Beginnen wir mit dem Damaskuserlebnis des US Außenministers Marco Rubio:

„Offen gesagt, es ist ein Stellvertreterkrieg zwischen Atommächten, die Vereinigten Staaten helfen der Ukraine und Russland, und das muss zu einem Ende kommen.“

Na, das ist ja ein Brüller. Man sollte Jeffrey Sachs zu Hilfe rufen. Die korrekte Formulierung wäre natürlich „ein Stellvertreterkrieg, den die Vereinigten Staaten begonnen haben“. Aber immerhin: Hallelujah! Eine solche Erleuchtung von oben – per Stellvertreter – hätte den vorhergehenden amerikanischen Völkermord-Außenminister nie getroffen.

Wenden wir uns nun der Panik zu. Der totalen europäischen Panik.

Der Kleine König, in Frankreich so beliebt wie Stechmücken in einem 5 Sterne Strandhotel, hat erklärt, dass Frieden in Europa nur mit einem „gezähmten“ Russland möglich sei – und dass Russland eine direkte Gefahr für Frankreich und Europa sei.

Zur Ukraine dozierte er, dass Frieden unter russischen Bedingungen oder mit einer – unvermeidlichen – Kapitulation der Ukraine einfach unmöglich sei.

Der atemlose Kleine König rastete buchstäblich nuklear aus. Er betonte, dass Frankreich eine nukleare Abschreckung besitzt – und er bot sie dem Rest Europas an, während er darauf bestand, dass Europas Zukunft weder von Moskau noch von Washington diktiert werden sollte.

Fehlt nur noch, dass der Kleine König ganz napoleonisch Russland den Krieg erklärt. Nun, es bleibt eine Tatsache, dass die überwältigende Mehrheit Frankreichs gerne sehen würde, dass der Mini-Napoleon umgehend auf die Schlachtfelder der schwarzen Erde von Novorossiya geschickt wird – wo er binnen 5 Minuten kapitulieren würde, eine Regenbogenflagge schwenkend, während er erkennt, dass er in Kürze in ein Hacksteak Tatar verwandelt wird.

Verbinden wir nun diese Molière-Farce mit dem Schicksal der viel größeren, fetteren, paneuropäischen New Model Woke Army, die von der SS-Führerin von der Lügen aus Brüssel regiert wird und angeblich mit 800 Milliarden Euro finanziert werden soll – Geld, das niemand hat und das mit himmelhohen Erpressungszinsen an die üblichen Geier des internationalen Finanzsystems ausgeliehen und zurückgezahlt werden müsste.

SS von der Lügen beharrt darauf, dass Europa in Gefahr ist, und die Lösung ist eine massive Ausweitung des militärisch-industriellen Komplexes – in der Praxis der Kauf weiterer überteuerter amerikanischer Waffen – und die „Wiederaufrüstung“.

Das ist Gotterdämmerung auf Crack.

Sollte die New Model Woke Army jemals ans Tageslicht kommen, wäre die Kapitulation auch eine Sache von weniger als 5 Minuten – Regenbogenflaggen schwenkend – da ihre woken Krieger mit der schrecklichen Aussicht konfrontiert wären, zu einem Haufen von auf Holzkohle gegrillten Burgern a la Oreschnik zu werden.

Hinzu kommt die Rückkehr der NordStream-Saga – mit einer neuen Wendung der Geschichte. Sy Hersh hat schlüssig bewiesen, dass die NordStreams auf Befehl des früheren Crash-Test-Dummy-Regimes in Washington bombardiert wurden. Jetzt könnte zumindest Nord Stream 2 wieder in Betrieb genommen werden, und zwar durch einen nicht ganz so geheimen amerikanisch-russischen Deal, an dem Gazprom und amerikanische Oligarchen beteiligt sind.

Und das alles, während Fanatiker in Berlin von rechts und links versichern, dass sie alle Möglichkeiten ausloten wollen, um die Reparatur des Nord Stream-Systems zu verhindern – denn schließlich kann niemand, insbesondere nicht der neue BlackRock-Kanzler, von der offiziellen Politik der Zerstörung der deutschen Wirtschaft mit allen Mitteln abweichen.

Um das kafkaeske Szenario noch zu verschlimmern, verewigte sich die dänische Premierministerin – die kurz davor steht, Grönland „auf die eine oder andere Weise“ an Trump 2.0 zu verlieren – mit den Worten: „Frieden in der Ukraine wird gefährlicher sein als Krieg.“ Der polnische Premierminister ließ nichts unversucht und fügte hinzu: „Europa ist stärker als Russland und in der Lage, in jeder militärischen, finanziellen oder wirtschaftlichen Konfrontation zu gewinnen.“ Europa befindet sich derzeit in einer solchen „Gewinner“-Strähne – wie die Aufzeichnungen zeigen.

Dieser ganze verworrene Turmbau zu Babel beweist zweifelsohne, dass Europa geopolitisch – und geoökonomisch – tot und begraben ist. Keine teutonischen Götter – mitsamt der singenden dicken Dame – werden in der Lage sein, es wieder auferstehen zu lassen.

Man flirtet mit einem Einwegticket zurück in die Steinzeit

Die Vorstellung, dass Europa eine militärische Bedrohung für Russland darstellen könnte, ist nicht einmal als billige Propaganda für Menschen mit einem IQ von unter Null zu bezeichnen. Es würde mindestens ein Jahrzehnt dauern, um Deutschland zu re-militarisieren, da seine Wirtschaft am Boden liegt und immer wieder von unüberschaubaren Energiekosten heimgesucht wird. Russland seinerseits ist vor einem möglichen Nuklearangriff durch das mickrige „Schirm“-Arsenal des Kleinen Königs durch die ausgefeiltesten Raketenabwehrsysteme der Welt geschützt.

Die Aegis-Abwehrraketen in Polen sind relativ wertlos – auch wenn ihre Hauptgefahr für Russland darin besteht, dass das System auf Angriffsraketen umgerüstet werden kann. Insgesamt sind die Aegis-, Patriot-, THAAD-PAC-3- und SBIR-HIGH-Bodeninfrarotsysteme alle relativ nutzlos.

Anders als die USA hat die NATO einfach keinen militärischen Wert. Und Washington wird unter Trump 2.0 einfach nicht in den nächsten europäischen Krieg verwickelt werden.

Die USA haben Satellitensysteme zur Zielerfassung, aber niemand sonst in der NATO hat sie. Wenn sich die USA zurückziehen, und im Falle eines hypothetischen Angriffs der von der Lügen geführten New Woke Army gegen Russland, können russische Raketen alle europäischen Häfen, Flughäfen, Produktions- und Energiesysteme in maximal einem Tag ausschalten – und Europa sofort in die Steinzeit zurückversetzen.

Das gilt für England, Frankreich, Deutschland, ganz zu schweigen von diversen Chihuahuas: die gesamte NATO. Russland kann mit Zirkons, die von einem konventionellen U-Boot abgefeuert werden, alle britischen Energiesysteme ausschalten. Steinzeit, wir kommen. Russische Hyperschallraketen können nicht abgefangen werden.

Unterdessen besteht Präsident Putin darauf, mit Verrückten vernünftig zu reden. Auf der FSB-Konferenz am 27. Februar stellte er fest, dass „einige westliche Eliten immer noch entschlossen sind, die Instabilität in der Welt aufrechtzuerhalten, und diese Kräfte werden versuchen, den begonnenen Dialog [mit den USA] zu stören und zu gefährden. Wir sehen das. Wir müssen dem Rechnung tragen und alle Möglichkeiten der Diplomatie und der Sonderdienste nutzen, um solche Versuche zu unterbinden.“

Wie Andrei Martyanow feststellte, haben die Supermächte „im 21. Jahrhundert nur zwei Möglichkeiten: entweder den Dritten Weltkrieg zu beginnen, der mit einem nuklearen Schlagabtausch enden wird, oder einen Modus Vivendi zu finden.“ Das ist ein Gespräch für Erwachsene, welches das europäische Hospiz und die kindischen Wutausbrüche des durchgeknallten Akteurs in Kiew automatisch ausschließt.

Der zugekokste Schauspieler hatte nie gute Karten. Jetzt macht er eine erbärmliche Figur, schlägt Purzelbäume, um sich an die Macht zu klammern, gestützt durch das Geld des (ehemals) kollektiven Westens, Waffen und massive Propaganda. Jetzt verliert die von ihm „geschaffene“ Nation 404 nicht nur den Krieg, sondern auch den PR-Krieg.

Der ehemalige Berater des Chefs von Selenskis Büro, Oleksiy Arestovych, so schleimig wie nur möglich, aber immer am Puls verlässlicher Informationen, ist davon überzeugt, dass die ukrainische Armee, blind und schielend, bestenfalls noch eineinhalb bis zwei Monate ohne all die amerikanischen Goodies durchhalten kann. Ohne Geheimdienstdaten können die Kiewer Streitkräfte keine Schläge gegen die russische Föderation vorbereiten oder Aufklärungs- und Cyberoperationen durchführen.

Das Land 404 als Ganzes befindet sich nun auf dem Terrain der wandelnden Toten. Europa, ob mit oder ohne seine unbesiegbare SS von der Lügen-Armada, hat weder die industriellen Kapazitäten noch die Finanzkraft oder die militärischen Fähigkeiten, um das Debakel zu verhindern. Russland hat bereits erklärt, dass alle europäischen „friedenserhaltenden“ Truppen sofort zu legitimen Zielen werden.

Das spektakuläre Scheitern des Projekts Ukraine ist unübersehbar. Es ist kein Wunder, dass die derzeitigen, geschmacklosen und grässlichen politischen „Eliten“ in völliger Panik sind. Ohne das Projekt Ukraine und ohne den mafiösen Schutz der Stimme des Meisters sind sie geopolitisch nur eine irrelevante, postkoloniale kleine Halbinsel an den westlichen Grenzen des sich schnell integrierenden Eurasiens.

Dafür, dass Trump 2.0 und der Kreml bereits eine Art Vorvertrag geschlossen haben – noch vor dem Beginn ernsthafter Verhandlungen – dafür gibt es bisher keine Beweise. Russischen Geheimdienstquellen zufolge wurde lediglich eine allgemeine Einigung über den Rahmen der Gespräche und über das, was in der Praxis erreicht werden kann, erzielt. Diese erste Phase wird mindestens ein paar Monate dauern.

Die Themen, die auf dem Tisch liegen, reichen von der Aufhebung der Sanktionen gegen russische Banken und der Verwendung von MIR-Karten bis zur Wiederaufnahme von Direktflügen und der Eindämmung der Militarisierung der Arktis.

Alles hängt im Wesentlichen davon ab, ob Trump ein schnelles Endspiel in der Ukraine anstrebt – und in der Lage ist, dafür zu sorgen – und sich gleichzeitig langsam aber sicher von der NATO zu lösen.

Bedenkt man, was seine strategische Richtung sein könnte, so will Trump sicherstellen, dass er den europäischen NATO-Mitgliedern keinen Mafia-Schutz anbieten muss, wenn die darauf bestehen, dass sie mit ihrem Endlosen Krieg gegen Russland weitermachen wollen. Es ist klar, dass das Abschalten von Starlink und der Satelliten-ISR zu einem viel schnelleren Ende auf dem Schlachtfeld führen würde.

Die militärische Sonderoperation wird unterdessen weitergehen. Und – wie die Europäer es wollen – bis zum letzten Ukrainer.

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