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Von einem Land, das seine Menschlichkeit gegen Militärgerät eintauscht.
Während in Berlin feierlich Milliarden für neue Panzer, Drohnen und Raketen bewilligt werden, werden in Pflegeheimen wieder mal die Nachtschichten zusammengelegt. Die Regierung nennt das „notwendige Prioritäten“. Ich nenne es: blanken Zynismus.
Nicht für die Menschen, nicht für den Sozialstaat, nicht für Würde im Alter oder Heilung in Krankheit. Sondern für den Verteidigungshaushalt. Der wächst wie Unkraut auf einem Schutthaufen. Und wer diesen Kurs hinterfragt, gilt sofort als naiv, sicherheitspolitisch blind oder gar als Vaterlandsverräter. Aber hier verrät nur einer etwas – nämlich den Schwur, dass von deutschem Boden nie wieder Elend ausgehen soll.
Denn Elend gibt es längst – mitten unter uns. In unterbesetzten Notaufnahmen. In Pflegeheimen, wo die Zeit für ein Gespräch längst weggespart wurde. In Rentenbescheiden, von denen man nicht leben kann, aber irgendwie überleben muss. Und jetzt will man auch dort noch den Rotstift ansetzen? Ausgerechnet da?
Ja, wir leben in unsicheren Zeiten. Aber was schützt uns mehr: ein Raketenabwehrschirm oder ein funktionierendes Gesundheitssystem? Ein Tarnkappenbomber oder eine Pflegekraft, die nicht am Limit arbeitet? Die Wahrheit ist: Ein Land, das seine Menschen im Stich lässt, kann noch so viele Waffen kaufen – es hat längst verloren. Nämlich das, was wirklich zählt: seine Menschlichkeit.
Man kann ein Land nicht gesund sparen, indem man es krank kürzt. Und man schützt es nicht, indem man es innerlich verwahrlosen lässt.
Wer nur noch in Milliarden für Rüstung denkt, hat vergessen, dass man ein Land auch von innen verteidigen muss – gegen soziale Kälte, gegen das Wegschauen, gegen den moralischen Bankrott. Und der ist längst da.
Pflege kürzen, Panzer kaufen – läuft bei euch!
Deutschland im Jahr 2025: Für Panzer ist Geld da. Für Menschen nicht.
Na klar, der Verteidigungsetat wächst. Schließlich müssen wir uns ja verteidigen. Gegen wen eigentlich? Gegen kranke Rentner? Überarbeitete Pflegekräfte? Oder vielleicht gegen die letzte Würde im Sozialstaat?
Was gerade passiert, ist kein Haushaltsproblem – es ist ein politisches Armutszeugnis. Während sich Minister mit glänzenden Rüstungsdeals feiern lassen, verrecken Krankenhäuser finanziell, Pfleger schuften sich kaputt, und Oma bekommt in der Pflege fünf Minuten für alles: Waschen, Reden, Atmen.
„Es gibt keinen Spielraum mehr“, sagt man uns. Ach wirklich? Komisch, für Panzer ist immer Spielraum. Milliarden rollen. Aber wehe, man fragt nach mehr Personal im Krankenhaus – dann ist plötzlich Kassensturz und kollektives Schulterzucken.
Wer heute Gesundheit, Pflege und Rente kürzt, sendet eine klare Botschaft: Du bist dem Staat nur was wert, solange du funktionierst. Wenn du fällst, liegst du halt. Am besten leise. Am besten billig.
Diese Prioritätensetzung ist nicht nur falsch – sie ist entlarvend. Wir bauen uns eine Festung, während es innen schimmelt. Der Putz bröckelt, die Menschen auch. Aber Hauptsache, der nächste Leopard steht bereit.
Vielleicht sollten wir uns weniger um Landesverteidigung sorgen – und mehr darum, dass dieses Land überhaupt noch jemand verteidigen will.


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