Ich seh mich hier nicht als Guru, auch nicht als Lehrer oder Aufklärer. Im Kanal parke ich meine Perspektiven. Nach dem Mund spreche ich niemandem, vielleicht aber dem Ein oder Anderem aus dem Herzen. Und wenn nicht, auch nicht schlimm. Ich brauche keine Bestätigung. Mein Selbstwert ist recht stabil, auch ohne Beweihräucherung. Und selbst so?
Ich poste keine Bilder von der Natur, weil ich mir denke, dass ihr, wenn ihr Lust habt, verdammt nochmal in die Natur gehen könnt und sollt, anstelle sie durch Bilder indirekt zu erleben.
Es gibt viele Kanäle, deren Beiträge dazu geeignet sind, die Sucht nach Harmonie zu befriedigen, die Kanäle, die aufbauende, tröstende und stärkende Texte einstellen. Bekommt ihr bei mir nicht oder nur selten. Punkt. Warum? Weil ich lieber Klartext rede und meine Texte für Leser geeignet sind, die sich den Herausforderungen der Welt stellen wollen, nicht für selbsternannte Götter oder Lichtarbeiter, es sei denn, die von den Elektrizitätswerken. Mit denen habe ich kein Problem. Derzeit bekomme ich hin und wieder Anrufe von Menschen, die mit den Wahnvorstellungen der spirituellen Szene baden gegangen sind. Und ganz ehrlich, eigentlich sollten diejenigen, die den Mist verzapft haben, Rede und Antwort stehen, niemand sonst. Aber nein, sie grenzen sich von denen ab, die ihre Konzepte hinterfragen. Warum tun sie das? Nicht aus Liebe, sondern aus Angst davor, durch die negativen Vibrationen infiziert und kontaminiert zu werden. Sie haben gelernt, dass man sich dann besser abwenden und die Abtrünnigen als verloren betrachten sollte. Sie fühlen sich nur guten Gewissens in potentielle Abziehbilder ihrer Glaubensrichtung ein und halten ansonsten ihre Energie bei sich. Als ob es möglich wäre, Energien in ein stehendes Gewässer zu verwandeln. 🙈 Manche Aussagen machen echt Kopfweh. Aber macht ruhig weiter. Man erkennt euch so besser und auch die Wenigen, die noch alle Tassen im Schrank haben, stechen aus der Masse heraus. Verwechslungsgefahr besteht hier keineswegs.
Spiritualität ist etwas sehr Intimes, kein Jakobsweg, den man mit Gleichgesinnten gemeinsam beschreiten kann. Die spirituelle Szene ist insofern ein Auffangbecken, das Reifung eher ausbremst, als sie zu begünstigen. Gruppierungen können nicht mehr als ein Ort der Reibung und des Austausches sein, doch Reibung ist unerwünscht und wird als unspirituell abgetan. Gleichgesinnte sind, so heißt es, sind in Einklang und wer diesen Einklang stört, ist noch nicht mit dem Schwarm auf Augenhöhe und muss noch viel lernen…
Sobald Vorgaben für einen ordentlichen Entwicklungsweg gezeichnet werden – und diese Vorgaben existieren in den meisten Gemeinschaften- verwirklichen die Menschen künstliche Programme, die sie zu einer homogenen Masse formen sollen. Authentisches Dasein lässt sich nicht formen, lässt sich weder schrecken noch verlocken. Es passt sich auch keinen Verhaltensregeln an, um die feuchten Träume Anderer zu bedienen und sich in ein Gefüge zu integrieren. Ganz ohne formulierte Identifikation, Rituale und Zugehörigkeit, fühlt es sich verbunden. Was für eine Unverschämtheit, nicht wahr? Und mit wem oder was sie wohl verbunden sind, das könnte gefragt werden. Genau. Wer misstrauisch ist, fragt sich das. Alle anderen schauen auf das, was das Wesen verwirklicht. Auf keinen Fall ist ein authentischer Mensch berufen, alles Erleben durch Balsamierung zu glätten. Im Gegenteil. Manches Pflaster muss abgezogen werden, damit endlich Luft an die Wunde kommen kann.
Geliebt werden diejenigen, die Schmerzen übermalen, nicht diejenigen, die aufdecken. Besonders nicht in diesen Zeiten, in denen die Menschheit, insbesondere die westliche Welt, komplett verweichlicht ist und die Masse eine Entwicklung lobt, die in Wahrheit eine Degeneration ist. Je mehr der Mensch vergeistigt, desto lebensuntauglicher wird er auch. Er träumt sich dann fort und erhebt sich über die Welt, wird aber immer wieder an der Realität scheitern, weil sein Körper nunmal hier verankert ist, auch wenn er so tut, als wäre er woanders beheimatet. Geist über Materie. Kurze Frage: Wie kommst du darauf, dass der Geist ohne Materie existiert und umgekehrt? Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Du kannst glauben, wissen tust du nichts. Denn hier projizierst du deine Vorstellungen auf alles Greifbare und Ungreifbare. Das sogenannte Jenseits ist nicht in Gänze erfahrbar, solange die „Ich-Konturen“ noch vorhanden sind und wenn sie irgendwann verschwinden sollten, dann gibt es eventuell keine Erfahrungen und Erkenntnisse mehr, weil dann weder Fragen noch Fragende existieren.
Rohe Zeiten formen starke Menschen, starke Menschen schaffen gute Zeiten, gute Zeiten formen schwache Menschen und schwache Menschen läuten harte Zeiten ein. Dieses Muster wiederholt sich und bringt jede sogenannte „Hochkultur“ irgendwann zu Fall. Die Hybris der Menschen lässt sie selbstverliebt in den Abgrund ihrer eigenen Wahnvorstellungen tanzen.


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