- Juli 2025 um 17:45 Uhr
von Corinne Henker
Wenn wir den Kulturkampf tatsächlich gewinnen wollen, dürfen wir uns nicht spalten lassen. Wir sollten gegen linke Bevormundung und Enteignungsphantasien zusammenstehen, egal wie unsere Meinung zu Religion, Impfungen, Ukraine, Israel oder anderen Themen ist.
Von Corinne Henker
Ursprünglich stammt der Begriff „Kulturkampf“ aus dem 19. Jahrhundert und bezieht sich auf die Auseinandersetzungen zwischen der katholischen Kirche, die ihre über Jahrhunderte ausgebaute Macht erhalten wollte, und den Regierungen und Völkern verschiedener Staaten in Europa und Lateinamerika, die diesen Einfluss zurückdrängen wollten. Auch heute warnt man wieder vor den Gefahren eines Kulturkampfes – tatsächlich war dieser nie wirklich beendet.
Im Nachkriegsdeutschland herrschte zunächst relative Ruhe, man war mit Wiederaufbau und Wirtschaftswunder beschäftigt – oder mit dem Aufbau des Sozialismus in der DDR. Dann kamen die 68er. Sie kämpften gegen die starren Regeln der damaligen Gesellschaft: in den USA gegen Rassismus und Vietnamkrieg, in Deutschland gegen die fehlende Aufarbeitung des Nationalsozialismus, überall gegen strenge Hierarchien, rigide Sexualmoral und für mehr soziale Gerechtigkeit. In den 1980ern kam der Umweltschutz dazu, später „Klimaschutz“ und „Gender-Gerechtigkeit“.
Und damit wären wir auch schon bei den Ursachen für das Scheitern des linken Kulturkampfes: Nachdem man die breite Masse der Gesellschaft für die Umsetzung vernünftiger Ziele gewinnen und so große Fortschritte in der gesellschaftlichen Entwicklung erreichen konnte, gab man sich damit nicht zufrieden, sondern fand immer absurdere Ideen und kleinere Splittergruppen, für die man den Kampf gegen die naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Realität aufnehmen wollte. Der Kampf für das selbst definierte „Gute“ war zum Selbstzweck geworden, die Berufung wurde zum gut bezahlten Beruf.
Dabei war es eigentlich gar kein Kampf mehr. Spätestens seit Angela Merkel die Umsetzung linksgrüner Ziele wie EU-Transferunion, unkontrollierte Massenmigration ins Sozialsystem oder „Energiewende“ unter dem Beifall (fast) aller Medien für „alternativlos“ erklärt hatte, schien der Kampf gewonnen. Man lieferte sich allenfalls noch ein paar Scheingefechte, wenn Steuergeld- finanzierte „NGO-Aktivisten“ auf die Straßen gingen, um noch mehr von dem zu fordern, was die Regierung sowieso umsetzen wollte. Den meisten Bürgern war es egal, solange sie keine größeren Veränderungen in ihrem Privatleben bemerkten.
Dann kam die „Pandemie“. Für die Kulturkämpfer des Gemeinwohls eine willkommene Gelegenheit, sich so richtig auszutoben und ihre Mitmenschen zu bevormunden. Doch diesmal gingen sie zu weit. Fünf Jahre früher konnte man die Migrationskritiker noch relativ problemlos als „Nazis“ abstempeln, denn die meisten Bürger waren von den Folgen der Grenzöffnung nicht unmittelbar betroffen. Aber diesmal traf es jeden.
Ich leugne hier nicht, dass COVID tatsächlich Menschenleben kostete und bleibende Schäden bei Erkrankten verursachte, insbesondere in der Frühphase 2020 als das originale Wuhan-Virus grassierte. Aber ich kritisiere die getroffenen Maßnahmen, die sich zunehmend als reine Schikanen erwiesen. Würde man tatsächlich Lehren aus dieser „Pandemie“ ziehen wollen, wäre die erste logische Konsequenz die Ächtung der Gain-of-Function-Forschung – stattdessen berät man nicht nur bei der WHO lieber darüber, wie man unsere Grundrechte beim nächsten Mal noch effektiver einschränken und unerprobte „Impfstoffe“ noch schneller an die Massen verabreichen kann.
Mit jeder neuen Mutation wurde das SARS-COV2-Virus weniger gefährlich – und die Maßnahmen strenger: Maskenpflicht, Testpflicht, Lockdown, Ausgangssperren, Impfnötigung usw. Auch der Durchschnittsbürger spürte den immer größeren Widerspruch zwischen real erlebter Erkrankung und Kontrollwahn der Regierung mit zunehmend irrwitzigen Schikanen, die am Ende mehr Schaden anrichteten als das Virus.
Bürgerinitiative Weschnitztal (IFUS) – Offener Info und Hinweiskanal, [28.07.25 19:55]
Menschen, die noch nie in ihrem Leben an einer Demonstration teilgenommen hatten, gingen auf die Straßen – ganz ohne von den Medien dazu aufgefordert oder gar von Steuergeldern dafür bezahlt zu sein. Letztlich gelang es so, die drohende allgemeine Impfpflicht abzuwenden und schließlich die Corona-Schikanen ganz zu beenden – wenn auch deutlich später als anderswo. Dabei hätten einige diese Freiheitseinschränkungen nur zu gern für die „Klimarettung“ fortgesetzt.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Zeit der Corona-Schikanen bei nicht wenigen Menschen ein Umdenken auch bei anderen Themen bewirkt hat, das Vertrauen in Regierung und Medien wurde grundsätzlich erschüttert. Die Klima-Apokalyptiker konnten nie wieder an ihre alten Erfolge anknüpfen, so sehr sie sich auch bemühten. Von „Black Lives Matter“ hört man zumindest hierzulande inzwischen gar nichts mehr. Der Gender-Wahn nervt mittlerweile selbst viele Homosexuelle und echte Transsexuelle.
Also musste ein Krieg her. Im Februar 2022 marschierte die russische Armee auf Befehl von Wladimir Putin in der Ukraine ein, offiziell um die Rechte der russischen Minderheit zu verteidigen und das Land zu „entnazifizieren“. Da die Ukraine weder zur EU noch zur NATO gehört, geht uns dieser Krieg eigentlich nichts an. Zwar wurde der Anschluss der Ukraine an den Westen seit 2014 offiziell forciert, doch es gab immer wieder Zweifel wegen Korruption und Vetternwirtschaft. 2019 äußerte die Heinrich-Böll-Stiftung Befürchtungen, dass Selenskyj seine Macht missbrauchen würde. Im Oktober 2021 berichtete die Bundeszentrale für politische Bildung über Selenskyjs dubiose Offshore-Geschäfte.
Doch mit dem Ausbruch des Krieges war das alles vergessen: Wolodomyr Selenskyj wurde zum glorreichen Kriegshelden, der aufopferungsvoll gegen den „russischen Imperialismus“ für Demokratie, Freiheit und „unsere westlichen Werte“ kämpfte. Insbesondere die ehemalige Pazifisten-Partei der Grünen setzte sich dabei für immer mehr Waffenlieferungen ein.
Eine Zeitlang gelang es, mit alltäglicher Ukraine-Kriegspropaganda von den größtenteils selbstverursachten Problemen im eigenen Land abzulenken. Aber irgendwann wurde offensichtlich, dass die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen kann, Hunderttausende Menschen sinnlos sterben und unsere eigene Wirtschaft mehr unter den EU-Sanktionen leidet als die russische.
„Unser“ Kanzler Friedrich Merz steht zwar immer noch fest an der Seite der Ukraine, erntet dafür – und für all seine gebrochenen Wahlversprechen – aber immer weniger Begeisterung .
Neben den immer offensichtlicheren Folgen der Fehlentscheidungen in der Migrations-, Energie-, EU-, Corona- und Ukraine-Politik sind es auch internationale Entwicklungen, die die linksgrüne Deutungshoheit gefährden…
WEITERLESEN: https://www.alexander-wallasch.de/gastbeitraege/auf-diesen-text-haben-viele-gewartet-deutschland-im-kulturkampf


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