Weil ein großer Teil der „klassischen“ Friedensbewegung selektiv empfindet und reagiert. Das Thema Gaza würde nämlich eine unbequeme, moralisch wie politisch hochkomplexe Auseinandersetzung mit sich bringen – und dafür fehlen vielen entweder der Mut, das Wissen oder der Wille.

🔍 Mögliche Gründe für das Schweigen zu Gaza:

1. Angst vor dem Antisemitismus-Vorwurf

→ Wer sich kritisch zur israelischen Militärpolitik äußert, riskiert sofortige Stigmatisierung.

→ Viele Friedensaktivisten wollen nicht in diesen Sog geraten – also schweigen sie lieber.

→ Ergebnis: Moralischer Rückzug ins Unverfängliche (Hiroshima, NATO-Kritik, allgemeine Aufrufe zu Frieden).

2. Ideologische Fixierung auf den Westen als Hauptschuldigen

→ Viele aus der alten Friedensszene haben ihr Weltbild in den 80ern eingefroren:

USA/NATO = Täter, alle anderen = Opfer.

→ Israel als „Verbündeter des Westens“ passt ins Feindbild – aber es wird nicht offen benannt, weil es das heilige „Nie wieder“ tangiert.

→ So entsteht eine verzerrte Ethik: Palästinensische Opfer zählen weniger, weil sie nicht ins Skript passen.

3. Emotionales Bedürfnis nach sauberem Protest

→ Hiroshima, Atombomben, NATO-Kriege sind „sichere“ Themen:

klare Täter, klare Opfer, keine Ambivalenz.

→ Gaza hingegen ist kompliziert: Hamas, Israel, Völkerrecht, Propaganda, Holocaust-Trauma…

→ Zu viel Graubereich für einfache Botschaften auf Plakaten.

4. Innere Spaltung oder politisches Kalkül

→ In manchen Friedensbündnissen gibt es interne Konflikte: pro-israelische vs. israelkritische Positionen.

→ Um keine offenen Brüche zu riskieren, wird Gaza totgeschwiegen.

→ Das ist feige – aber leider weit verbreitet.

❗Fazit:

Die moralische Glaubwürdigkeit einer Friedensbewegung misst sich nicht daran, wo sie laut ist, sondern wo sie schweigt.

Wer zu Hiroshima aufruft, aber zu Gaza nichts zu sagen hat, demonstriert keinen konsequenten Pazifismus – sondern moralische Bequemlichkeit.

Quelle: https://www.facebook.com/photo?fbid=642721878852549&set=a.204314746026600

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