Kurz und ehrlich: Digitale Identitäten (E‑Wallets, eID, BundID) machen Behördengänge schneller — aber sie bündeln auch Daten, Kontrolle und Risiko. Dieses Flugblatt erklärt knapp, was zu wissen ist, wie du dich schützt und was du politisch fordern solltest.
Was ist das? (in einem Satz)
Eine digitale ID ist ein elektronischer Nachweis, mit dem du dich online als Person legitimierst (z. B. Personalausweis‑Funktionen, Führerschein, Zeugnisse in einer „Wallet“).
Warum die staatlichen Anbieter sie wollen
- Schnellerer Behördenkontakt
- Weniger Papierkram
- Grenzüberschreitende Anerkennung (EU)
Klingt harmlos — wird aber zur Infrastruktur, die vieles bündeln kann.
Die Gefahren — kurz und klar
- Identitätsdiebstahl: Eine gehackte Wallet = Zugang zu Bank, Verträgen, Behörden.
- Zentraler Jackpot: Große Datenbanken werden attraktive Ziele für Hacker.
- Überwachung & Profilbildung: Wer Zugriff hat, kann Bewegungs- und Nutzungsprofile erstellen.
- Ausgrenzung: Wer kein Smartphone hat, wird benachteiligt.
- Behördenmissbrauch & Insiderzugriffe: Auch legaler Zugriff kann missbraucht werden.
Konkrete Angriffe, die passieren (sehr real)
- Fake‑App / Phishing: Gefälschte Apps stehlen PINs.
- Malware auf dem Smartphone: Keylogger, Screen‑Recorder.
- SIM‑Swap: Du verlierst die Telefonnummer, Angreifer übernehmen Konten.
- Supply‑Chain‑Hack: Updates oder Zertifikate werden manipuliert — großflächiger Schaden.
So schützt du dich (Handlungsanleitung für alle)
Kurzcheck – tu das sofort:
- Installiere nur Apps aus offiziellen Stores & prüfe den Entwickler.
- Halte dein Smartphone immer aktuell (Sicherheits‑Patches).
- Kein Root/Jailbreak.
- Benutze starke, einmalige Passwörter und einen Passwortmanager.
- Keine SMS‑2FA bei wichtigen Diensten — nutze Hardware‑2FA (Security‑Key) oder App‑Push.
- Verifiziere bei jedem Login die App‑Benachrichtigung — gib nie PINs in E‑Mails oder unerwarteten Popups ein.
- Beobachte Kontoauszüge und Behördenpost aufmerksam.
- Bewahre analoge Dokumente sicher auf — behalte die Wahl zwischen digital/analog.
Was wir politisch fordern sollten
- Freiwilligkeit: Keine Pflicht zur Nutzung digitaler ID.
- Datensparsamkeit: Nur die nötigsten Daten dürfen übertragen werden.
- Dezentrale/Privacy‑by‑Design‑Lösungen: Keine zentrale Jackpot‑Datenbank.
- Unabhängige Kontrolle & Transparenz: Externe Audits, öffentliche Protokolle bei Behördenzugriffen.
- Rechtschutz: Klare Lösch‑, Widerspruchs‑ und Einsichtsrechte; Richtervorbehalt bei Zugriffen.
Was du in der Aktion verteilen / sagen kannst
- „Digitale ID nur freiwillig! Keine zentrale Datensammlung!“
- Verweise auf die Handlungsanleitung oben (Schutzmaßnahmen).
- Sammel Unterschriften für eine Forderung nach unabhängigen Audits / Datenschutzgarantien.
Kleiner Warnhinweis (für die Verteilung)
Dieses Flugblatt ist eine kompakte Informationshilfe — kein Ersatz für rechtliche Beratung. Wenn du konkrete Missbräuche beobachtest, dokumentiere sie und kontaktiere Datenschutzbehörden oder Verbraucherzentralen.
Die beiden druckfertigen PDFs sind fertig:


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